Diskussion in den sozialen Medien

"Sprachverbote klingen falsch": Das sagen unsere User zum Genderverbot in Bayern

Jana Röckelein

Online-Redakteurin

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30.3.2024, 17:28 Uhr
Für manche das sprachliche Salz in der Suppe und ein Zeichen für Pluralismus, für andere eine ärgerliche Buchstabensuppe voller unnötiger Zeichen: geschlechterneutrale Sprache oder "Gendern".

© imago images/Wolfgang Maria Weber Für manche das sprachliche Salz in der Suppe und ein Zeichen für Pluralismus, für andere eine ärgerliche Buchstabensuppe voller unnötiger Zeichen: geschlechterneutrale Sprache oder "Gendern".

Ministerpräsident Markus Söder hatte die Entscheidung bereits im Dezember angekündigt. Nun ist es offiziell: Seit 1. April dürfen bayerische Behörden sowie Schulen und Hochschulen keine Sonderzeichen mehr zur Geschlechterumschreibung verwenden.

Deshalb wollten wir vergangene Woche auf NN.de und auf unserer Facebook-Seite wissen: Ist das Genderverbot in bayerischen Behörden, Schulen und Hochschulen eine gute Idee? Ja, sagen Nutzer auf NN.de. 63 Prozent finden das Genderverbot sinnvoll, 32 Prozent sprechen sich dagegen aus und fünf Prozent sind unentschlossen.

"Ich habe das noch nie benutzt"

Auf Facebook zeichnet sich eine ähnliche Meinung ab. Ein Großteil der Kommentatoren und Kommentatorinnen unter unserem Artikel begrüßt das von der bayerischen Staatsregierung beschlossene Genderverbot.

Für viele habe Gendern sowieso keinen hohen Stellenwert, so kommentiert beispielsweise ein Facebook-Nutzer: "Ich hab das noch nie benutzt. Und muss jedes Mal innerlich grinsen, wenn ich mit wem rede, der's macht."

Auch ein anderer Nutzer sieht im Genderverbot einige Vorteile - insbesondere für Bildungseinrichtungen. Er kommentiert: "Das 'Verbot' schafft klare Regelungen, wie man in Ämtern, Schulen und Unis zu schreiben hat. Das hilft jedem Schüler, Studenten und auch Lehrer. Es ist gut, dass es nun klar geregelt ist!"

"Dieses zwangsweise Gestotter ist unsinnig und überflüssig"

Über einen ganz anderen Aspekt macht sich dieser Nutzer Gedanken: "Durch die Verkomplizierung der Sprache wird sie nur noch schwerer zu lernen, ohne dass dadurch auch nur ein einziges Problem beseitigt wird", kritisiert er.

"Dieses zwangsweise Gestotter, um angeblich niemand auszugrenzen, ist meiner Einsicht nach unsinnig und überflüssig", findet ein weiterer User sehr klare Worte. ""Sehr geehrte Damen und Herren" schließt alle Menschen ein, da es biologisch nur die beiden Möglichkeiten gibt!", findet er.

Wie war das in Sachen "Verbotspartei"?

Andere Nutzer hingegen äußern sich weitaus kritischer zum Genderverbot und stellen sogar die Demokratie infrage: "Menschen vorschreiben, wie sie reden sollen? Klingt für mich nicht nach freiheitlicher Demokratie. Das kennt man eher aus Autokratien", kommentiert eine Nutzerin beispielsweise. Ein anderer Nutzer schließt sich an und fragt: "Wie war das in Sachen 'Verbotspartei', Herr Söder?"

Diese Ansicht vertritt auch ein NN.de-User: "Jede/r von uns soll das handhaben, wie er möchte", kommentiert er. Ein Verbot findet er "ziemlich daneben", aber, "so ist sie halt, die Verbotspartei CSU".

"Jede:r sollte selbst die Wahl haben"

Besonders am Wort "Verbot" scheinen sich viele Facebook-Nutzer zu stören. Ein Nutzer fragt sich, ob in Zukunft weitere Sprachverbote folgen werden. Er kommentiert: "Man kann von Gendern halten, was man will, Sprachverbote klingen falsch. Werden als nächstes Worte, die die Jugend verwendet, verboten?".

Auch ein anderer Nutzer sieht das "Verbot" kritisch und schreibt: "Mir doch egal, ob jemand gendert oder nicht, aber jede:r sollte selbst die Wahl haben und nicht vom Staat vorgeschrieben bekommen!"

Was sagen Sie zum Genderverbot in Behörden, Hochschulen und Schulen in Bayern? Ist ein Verbot sinnvoll oder sollte weiterhin eine geschlechtergerechte Sprache verwendet werden? Stimmen Sie ab oder schreiben Sie uns Ihre Meinung via Kommentarfunktion!

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